INTERFERENCE

Ausstellung von Malte Lochstedt


neocon Central/ Frankfurt am Main
05.03.2010






Malte Lochstedt zeigt am Freitagabend ein Video. Das Display: ein Flatscreen, der inmitten eines Ensembles aus diversen Objekten aufgestellt ist; u.a. aus Aluminiumfolie nachempfundenen Warndreiecken und mit schwarzen Kabelbindern zu Bildpaketen zusammengeschnürten Siebdrucken, die als Raumteiler fungieren. Das Videobild wirkt abgehackt, ein Effekt, der mittels Stroboskop erzeugt wurde. Den Sound bilden das Klacken des Lichtblitzgerätes und ein überarbeitetes Midi-File einer Morton-Feldman-Komposition; es wird zur Hommage an den USamerikanischen Komponisten. Das Video zeigt, wie Malte Lochstedt eine Leinwand grundiert; es verweist auf Hans Namuths Film von 1951 über den amerikanischen Künstler Jackson Pollock. – Der Maler bei der Arbeit, das Thema damals wie heute? Sicher nicht. Die Faszination an dem alten Filmmaterial resultiert eher aus dem Interesse an der Kombination der verschiedenen Medien Malerei, Film und Musik, wie sie 1951 möglich war, und der Tatsache, dass sich diese Kombinationsmöglichkeiten im 21. Jahrhundert vervielfacht haben. Der Titel Monochrome Action Painting führt die Bluescreen-Technik als Projektionsfläche und die blauen Farbflächen zusammen, die in der Installation auftauchen. Ausgangspunkt der Ausstellung ist ein CD-Cover, das digital verfremdet zum Motiv des Flyers wird. Das Album INTROSPECTIVE von den Pet Shop Boys liefert auch die Idee zum Ausstellungstitel INTERFERENCE. Diesmal ist der Startpunkt also nicht die Musik selbst, sondern ihre Verpackung.